Lass dir von einem langsamen Stoffwechsel nicht den Trainingserfolg nehmen. Lies hier, welche Symptome ihn verraten und wie du ihn mit einfachen Mitteln wieder auf Touren bringst.
Was ist der Stoffwechsel?
Ohne Stoffwechsel würde nichts im Körper funktionieren. Aber was ist das eigentlich? Kurz gesagt, umfasst der Stoffwechsel viele verschiedene Prozesse im Körper. Sie wandeln die Nährstoffe aus der Nahrung in Energie um. In der Fachsprache heißt der Stoffwechsel "Metabolismus".
Normalerweise arbeitet der Stoffwechsel mit einer Geschwindigkeit, die zu den Anforderungen passt. Er kann jedoch auch verlangsamt sein. Und das hat lästige Folgen.
Was ist ein langsamer Stoffwechsel?
Ein verlangsamter Stoffwechsel sorgt dafür, dass wichtige Abläufe im Körper langsamer oder auch gar nicht ablaufen.
Oft wird der Stoffwechsel mit der Verdauung verwechselt. Dabei ist die Unterscheidung wichtig:
- Verdauung: Bei der Verdauung zerlegt der Körper die aufgenommene Nahrung in ihre Bestandteile (wie Ballaststoffe, Zucker, Aminosäuren, Fette). Anschließend verwertet er sie.
- Stoffwechsel: Beim Stoffwechsel geht es wie oben beschrieben um die Energiegewinnung. Bei einem langsamen Stoffwechsel wird die Energie nicht oder nicht optimal verwertet.
Eine langsame Verdauung bedeutet lediglich, dass die Nahrung mit Verzögerungen verarbeitet wird. Typische Symptome sind Verstopfung, Völlegefühl oder Blähungen.
Ein langsamer Stoffwechsel kann ebenfalls den Stuhlgang beeinflussen. Er bringt jedoch in erster Linie den Energieumsatz im Körper durcheinander: Kalorien werden langsamer verbrannt. Welche Folgen das hat, liest du direkt im nächsten Abschnitt.
Symptome: 6 Anzeichen für einen langsamen Stoffwechsel
Läuft der Stoffwechsel langsam, steht deinem gesamten Organismus weniger Energie zur Verfügung. Gleichzeitig verbrennt er aufgenommene Kalorien weniger gut. Das bleibt nicht ohne Folgen: Oft löst ein schlechter Stoffwechsel Symptome wie die folgenden aus.
1. Gewichtszunahme
Du isst normal, treibst Sport wie immer und nimmst dennoch zu? Das kann an einem langsamen Stoffwechsel liegen.
Die Erklärung ist recht einfach: Zwar führst du nicht mehr Kalorien zu und verbrauchst auch nicht weniger davon – dein Körper verbrennt sie einfach nicht mehr so schnell und damit auch nicht mehr so gut. Stattdessen lagert er sie als Fettreserven ein.
Bei einem langsamen Stoffwechsel werden diese Reserven kaum mehr angetastet, schließlich nimmst du über die Nahrung weiter mehr Energie auf, als der Körper benötigt oder in Energie umsetzen kann. Das Resultat siehst du auf der Waage.

Du gibst beim Sport alles und nimmst trotzdem zu oder nicht ab? Wenn dein Stoffwechsel auf Sparflamme läuft, nutzt dein Körper die Energie nicht effizient – das zeigt sich oft auf der Waage.
2. Müdigkeit und Antriebslosigkeit
Während ein zu schneller Stoffwechsel Symptome wie erhöhte Aktivität und sogar "Hibbeligkeit" auslösen kann, führt ein langsamerer Stoffwechsel zum exakten Gegenteil. Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit sind typische Anzeichen dafür, wenn du eigentlich genügend schläfst und dich ausreichend erholen kannst.
Dieser dauerhafte Müdigkeitszustand kann laut Studie im schlimmsten Fall sogar chronisch werden. Sollte ein langsamer Stoffwechsel Symptome wie Müdigkeit bei dir auslösen, lohnt es sich deshalb unbedingt, die Ursache zu finden und möglichst zu beseitigen.
3. Kalte Hände und Füße
Ein langsamer Stoffwechsel bedeutet, dass dein Körper nicht genügend Energie bereitstellen kann oder dies nicht schnell genug schafft. Um die wesentlichen Funktionen aufrechtzuerhalten, spart er Energie an Stellen ein, an denen sie nicht überlebenswichtig ist.
Die Wärmeproduktion hat nicht die oberste Priorität. Daher löst ein schlechter Stoffwechsel Symptome wie kalte Hände oder Füße aus. Es ist auch möglich, dass betroffene Personen insgesamt leichter frieren.
4. Haarausfall, trockene Haut und brüchige Nägel
Zugegeben: Für Haarausfall, trockene Haut und brüchige Nägel kann es viele Gründe geben. Es ist aber genauso gut möglich, dass ein schlechter Stoffwechsel Symptome wie diese erzeugt. Schließlich werden dabei sämtliche Körperzellen schlechter versorgt. Fehlt es der Haut, den Haaren und Nägeln an Vitaminen und anderen wichtigen Nährstoffen, hat das Folgen.
Studien belegen, dass ein Nährstoffmangel (etwa durch einen langsamen Stoffwechsel) eine der Hauptursachen für solche Symptome sein kann.
5. Schlechte Konzentrationsfähigkeit
Ein langsamer Stoffwechsel kann auch Auswirkungen auf deine geistige Leistungsfähigkeit haben. Wie hieß noch einmal …? Und was wolltest du gerade tun?
Wenn dir einfache Dinge nicht mehr einfallen und deine Konzentration nachlässt, fehlt es deinem Gehirn womöglich an Energie. Das kann auch an einem langsamen Metabolismus liegen.
6. Stimmungsschwankungen
Das allgemeine Gefühl von Trägheit und Antriebslosigkeit kombiniert mit den anderen negativen Auswirkungen eines schlechten Stoffwechsels kann auf die Stimmung schlagen.
Zu den typischen Symptomen gehören deshalb auch schlechte Laune, Traurigkeit oder allgemeine Stimmungsschwankungen.
Ursachen: Mögliche Gründe für einen langsamen Stoffwechsel
Ein langsamer Stoffwechsel kann verschiedene Gründe haben. Einige davon kannst du beeinflussen, andere leider nicht. Das sind einige der möglichen Ursachen für einen schlechten Stoffwechsel:
Genetische Veranlagung: Fair ist es nicht, aber wie effizient dein Stoffwechsel arbeitet, ist maßgeblich von deinen Genen abhängig. Studien belegen die Existenz verschiedener "Stoffwechsel-Typen".
Alter: Auch das Alter spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie schnell oder langsam dein Stoffwechsel ist. Generell gilt: Je älter du wirst, umso langsamer wird dein Stoffwechsel.
Lebensführung: Dein Lifestyle hat ebenfalls einen Einfluss auf deinen Stoffwechsel. Ein wichtiger Faktor ist die Ernährung, genauer gesagt die Kalorien- und Nährstoffzufuhr: Hältst du beispielsweise dauerhaft Diät, lernt dein Körper, mit weniger auszukommen. Als Folge schraubt er den Stoffwechsel herunter. Wer lange in einem Kaloriendefizit ist, hat wissenschaftlich bewiesen noch Jahre später einen langsameren Stoffwechsel.
Auch Stress, Schlafmangel oder zu wenig Bewegung können den Stoffwechsel beeinflussen.
Krankheiten: Natürlich können auch Erkrankungen hinter einem langsamen Stoffwechsel stecken. Man muss nicht vom Schlimmsten ausgehen – zeigt aber ein langsamer Stoffwechsel Symptome, die stark ausgeprägt sind oder länger andauern, ist ärztlicher Rat immer eine gute Idee.
Wie kann ich den Stoffwechsel anregen?
Nur weil dein Stoffwechsel aktuell auf Sparflamme läuft, bedeutet das nicht, dass du dich damit abfinden musst. Deine Gene und auch dein Alter kannst du natürlich nicht beeinflussen. Dennoch kannst du deinen Stoffwechsel beschleunigen. So geht’s:
- Bewegung: Jede Art von Bewegung sorgt dafür, dass dein Stoffwechsel angeregt wird, belegen Studien.
- Eiweißreiche Ernährung: Um Protein zu verarbeiten, benötigt der Körper viel Energie. Das regt den Metabolismus an. Zudem hilft der Nährstoff beim Muskelaufbau.
- Kalt duschen: Kaltes Wasser aktiviert die sogenannte Thermogenese. Dein Körper muss viel Energie aufbringen, um die Kälte auszugleichen.
- Viel trinken: Wasser ist essenziell für den Stoffwechsel. Achte darauf, täglich mindestens 2 Liter zu trinken.
- Vitamine und Mineralstoffe: Für den Stoffwechsel sind Eisen, Magnesium, Zink und B-Vitamine wichtig. Ernähre dich abwechslungsreich und ausgewogen, um ihn wieder auf Touren zu bringen.

Sport kurbelt deinen Stoffwechsel an – besonders Kombis aus Kraft und Ausdauer wie HYROX wirken effektiv, weil sie viele Muskelgruppen aktivieren.
Viele weitere Ernährungstipps, mit denen du deinen Stoffwechsel ankurbelst und in den Fatburning-Modus versetzt, findest du hier.
Die häufigsten Fragen zum schlechten Stoffwechsel
Wie erkennt man einen gestörten Stoffwechsel?
So wie ein langsamer Stoffwechsel Folgen hat, kann auch ein erhöhter Stoffwechsel Symptome auslösen. Im ersten Fall sind Müdigkeit, Gewichtszunahme, schlechte Konzentrationsfähigkeit und kalte Hände neben weiteren Anzeichen klassische Symptome.
Welches Organ ist für den Stoffwechsel zuständig?
Eine entscheidende Rolle beim Stoffwechsel spielt die Leber. Sie ist unter anderem für die Fettverdauung, die Umwandlung von Aminosäuren, die Blutzuckerregulation und den Abbau von Giftstoffen zuständig.
Was ist der größte Stoffwechselkiller?
Möchtest du den Stoffwechsel aktiv halten, ist vor allem Bewegung wichtig. Mangelnde Bewegung gilt als wesentlicher Faktor für einen langsamen Stoffwechsel. Verzichte außerdem auf stark verarbeitete Lebensmittel und solche mit einem hohen Anteil an Zucker.
Fazit: Ein langsamer Stoffwechsel ist lästig – aber du kannst etwas tun
Es gibt viele verschiedene Symptome, die auf einen schlechten Stoffwechsel hinweisen. Dass wirklich er daran schuld ist, ist oft gar nicht so einfach zu erkennen. Höre auf deinen Körper und beobachte ihn genau. Im Zweifel ist ärztlicher Rat wichtig, um ernstere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. Steckt ein langsamer Stoffwechsel hinter den Symptomen, kannst du ihm mit gesunder Ernährung sowie mehr Bewegung wieder auf die Sprünge helfen.
Erwähnte Quellen:
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