Diese 6 Körpergerüche können auf Krankheiten hinweisen

Körpergeruch
Diese 6 Körpergerüche können auf Krankheiten hinweisen

Zuletzt aktualisiert am 09.07.2025
Mann, der oberkörperfrei an seinen Achseln schnüffelt
Foto: PeopleImages / GettyImages

Riechst du auf einmal anders? Einige Krankheiten können einen ganz bestimmten Körpergeruch verursachen. Das zeigt eine schwedische Studie mit dem fast schon poetischen Namen "Der Duft der Krankheit". Auf einige dieser Gerüche solltest du besonders achten. Wir verraten, welche das sind.

6 Körpergerüche, die auf eine Krankheit hinweisen können

Körpergeruch ist ganz normal. Behalte ihn dennoch im Blick. Denn vor allem dann, wenn sich der Körpergeruch verändert, kann das ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Die folgenden 6 Symptome solltest du kennen.

1. Diabetes: Süßlicher Mundgeruch kann ein Indiz sein

Wenn dein Atmen nach überreifem Obst riecht und du vorher keinen Obstschnaps getrunken hast, könnte das ein Hinweis auf Diabetes Typ 1 sein. Ärzt:innen führen diesen Geruch auf Aceton zurück. Das ist ein Stoffwechselprodukt, das zum Beispiel bei Insulinmangel entsteht.

Was steckt dahinter? Um den täglichen Energiebedarf zu decken, benötigt der Körper auch Glukose. Mithilfe von Insulin gelangt sie in die Körperzellen und wird zur Energiegewinnung genutzt.

Steht dem Körper aufgrund einer Störung nicht ausreichend Insulin zur Verfügung, baut der Körper stattdessen Fett ab. Dabei entstehen Ketonkörper wie Aceton. Sie können das Blut übersäuern. Ärzt:innen sprechen dann von einer Ketoazidose. Es entsteht ein süßlicher Körpergeruch. Auch der Urin kann süßlich riechen. Weitere Anzeichen sind vermehrter Harndrang und Schwindelgefühle.

Was du tun solltest: Gehe sofort zum Arzt oder zu einer Ärztin. Unbehandelt kann die Ketoazidose lebensbedrohlich sein.

2. Fußpilz: Käsefüße können darauf hinweisen

Schweißfüße sind unangenehm. Und sie haben oft eine noch lästigere Folge: Wer Käsefüße hat, neigt auch eher zu Fußpilz. Erste Anzeichen sind eine aufgeweichte Haut und Juckreiz.

Was steckt dahinter? Der Hautpilz bevorzugt warme und feuchte Orte, um sich zu vermehren. Zusammen mit Bakterien zerfressen die Pilze die Hautschichten und setzen so den typisch unangenehmen Geruch frei. Männer sind besonders oft betroffen, weil sie mehr Schweißdrüsen an den Füßen haben als Frauen.

Was du tun solltest: Riechen deine Füße, wirf einen Blick in die Zehenzwischenräume und auf die Fußsohlen: Siehst du dort schuppende Haut, Rötungen, Risse oder weißlich aufgequollene Haut, könntest du Fußpilz haben. Der verschwindet nicht von allein: Es gibt jedoch rezeptfreie Mittel gegen Fußpilz, die gut helfen.

Ignorieren solltest du die Anzeichen für Fußpilz nicht: Unbehandelt kann er zu Wundinfektionen führen oder auf die Nägel übergreifen. Und Nagelpilz ist ziemlich unangenehm!

3. Laktoseintoleranz: Faul riechender Stuhl ist ein Anzeichen

Zugegeben: Wirklich angenehm riecht Stuhl nie. Sollten deine Hinterlassenschaften aber besonders intensiv riechen, könnte eine Laktoseintoleranz der Grund dafür sein.

Was steckt dahinter? Wenn der Körper das Enzym Laktase nicht ausreichend herstellt, kann er Laktose nicht verdauen. Das ist ein Zucker, der in Milchprodukten vorhanden ist.

Statt den Milchzucker ins Blut abzugeben, sendet der Dünndarm die Laktose direkt in den Dickdarm. Dort wird sie unter starker Gasbildung fermentiert und führt unter anderem zu stark riechenden Blähungen, Durchfall, Bauchkrämpfen und Übelkeit.

Was du tun solltest: Ernähre dich laktosearm. Das hilft oft schon, größere Beschwerden zu vermeiden. Lass dich ärztlich beraten, wie viel Milchzucker für dich noch verträglich ist. Behalte dann die Zutatenlisten von Lebensmitteln im Blick oder achte auf Alternativen mit dem Hinweis "laktosefrei".

Noch einfacher fällt die laktosefreie Ernährung übrigens mit unseren individuellen Ernährungsplänen. Sag uns, was du essen kannst und willst – den Rest der Planung übernehmen wir!

4. Stoffwechselerkrankung: Fischiger Schweißgeruch kann darauf hindeuten

Schweiß besteht zu 99 Prozent aus Wasser. Damit ist er eigentlich geruchsneutral. Bestimmte Erkrankungen können jedoch dafür sorgen, dass der Schweiß riecht. Das TMAU-Syndrom ist so eine Krankheit.

Was steckt dahinter? Die Stoffwechselerkrankung Trimethylaminurie (TMAU) wird in der Umgangssprache auch "Fischgeruch-Syndrom" genannt. Sie tritt auf, wenn der Körper zu wenig Flavin produziert. Das Enzym ist dafür verantwortlich, das Gas Trimethylamin geruchlos abzubauen. Ist es nicht in ausreichender Menge vorhanden, ist ein veränderter Körpergeruch möglich. Häufig ist es auch so, dass der Schweiß stinkt, wenn die Krankheit vorliegt.

Der Grund für die Störung kann ein Gendefekt oder ein Leberleiden sein. Auch können bestimmte Medikamente das TMAU-Syndrom auslösen. Bei Frauen tritt die Krankheit öfter auf.

Was du tun solltest: Eine Heilung gibt es bisher nicht. Der unangenehme Geruch, den Betroffene auch über Atem und Urin ausscheiden, kann aber durch eine Ernährungsumstellung vermindert werden. Es ist zum Beispiel sinnvoll, auf Lebensmittel mit dem Nährstoff Cholin zu verzichten. Eier, Hülsenfrüchte, Fleisch und Fisch sowie Rosenkohl, Blumenkohl und Brokkoli sollten deshalb eher nicht auf dem Speiseplan stehen. Eine spezielle Antibiotika-Therapie kann auch helfen.

5. Schlafapnoe-Syndrom: Deshalb ist Mundgeruch ein mögliches Symptom

Ein schlechter Atem kann viele Ursachen haben. Du hast aber gut Zähne geputzt und keinen Knoblauch gegessen? Typische medizinische Gründe für Mundgeruch sind beispielsweise:

  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Rachenentzündungen
  • Mandelentzündungen
  • Probleme mit der Magenschleimhaut
  • Schlechtes Zahnfleisch
  • Karies

Es ist aber auch möglich, dass das Schlafapnoe-Syndrom den Mundgeruch verursacht.

Mann, der an seinem Atem riecht
Moyo Studio / GettyImages

Was steckt dahinter? Bei der Schlafapnoe kommt es nachts zu Atemaussetzern. Betroffene schnarchen oft besonders laut und unregelmäßig. Das führt häufig zu vermehrter Mundatmung. Dadurch trocknen die Schleimhäute aus. Die Bakterien, die sich dadurch ansiedeln können, sind der Grund für den Mundgeruch.

Bist du tagsüber oft müde? Das ist ebenfalls ein Hinweis auf Schlafapnoe: Das Aussetzen des Atems lässt dich kurzzeitig aufwachen. Das merkst du zwar nicht, aber der Körper kann sich deshalb nachts nicht ausreichend ausruhen. Als mögliche Folge fühlst du dich tagsüber gereizt und müde.

Was du tun solltest: Suche ärztliche Hilfe. Ein nicht diagnostiziertes Schlafapnoe-Syndrom kann zu Bluthochdruck und Diabetes Typ 2 führen.

6. Harnwegsinfektionen: Streng riechender Urin als Alarmsignal

Ähnlich wie Schweiß besteht auch Urin überwiegend aus Wasser. Er gibt normalerweise keinen zu strengen Geruch von sich – die Spargelzeit einmal ausgenommen. Verändert sich der Geruch deines Urins, kann auch das auf eine Krankheit hinweisen.

Was steckt dahinter? Wenn Urin stinkt, ist der Grund dafür häufig eine Infektion mit E.-coli-Bakterien. Sie siedeln sich im Harntrakt an und vermehren sich rasant in der Blase. Das kann zu dem Geruch führen.

Wenn bei Männern der Urin stinkt, verstopft oftmals etwas den Harntrakt: E.-coli-Bakterien sind in dem Fall das kleinere Problem. Nierensteine oder eine vergrößerte Prostata könnten der Grund sein.

Was du tun solltest: Begib dich in ärztliche Behandlung. Dort bringt vermutlich ein Urintest eine Diagnose. Nimm den veränderten Geruch nicht auf die leichte Schulter: In seltenen Fällen kann übel riechender Urin auch Anzeichen eines Tumors sein.

Die häufigsten Fragen zu Krankheiten und Körpergeruch

Welche Krankheiten verändern den Körpergeruch?

Welcher Geruch deutet auf kranke Nieren hin?

Warum entsteht plötzlich unangenehmer Körpergeruch?

Fazit: Körpergeruch kann viele Ursachen haben

Stellst du bei dir, deiner Partnerin oder deinem Partner einen veränderten Körpergeruch fest, solltest du die Ursache dafür finden. Oft ist sie ganz harmlos. Um ernste Gründe auszuschließen, ist es jedoch sinnvoll, die Beobachtung mit einem Arzt oder einer Ärztin zu besprechen.

Erwähnte Quellen:

Olsson, M. J., Lundström, J. N., Kimball, B. A., Gordon, A. R., Karshikoff, B., Hosseini, N., Sorjonen, K., Olgart Höglund, C., Solares, C., Soop, A., Axelsson, J., & Lekander, M. (2014). The Scent of Disease: Human Body Odor Contains an Early Chemosensory Cue of Sickness. Psychological Science, 25(3), 817-823. https://doi.org/10.1177/0956797613515681, zuletzt abgerufen am 24.07.2024