Protein und Creatin – die Power-Pulver für Sportler unter der Lupe

Muskelaufbaupräparate
Protein und Creatin – die Power-Pulver für Sportler unter der Lupe

ArtikeldatumZuletzt aktualisiert am 20.08.2025
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Protein und Creatin – die Power-Pulver für Sportler unter der Lupe
Foto: GettyImages / Gingagi

An der Theke im Fitnessclub reihen sich Powerriegel, Fitnesspulver, Proteinshakes und Creatin-Supplements aneinander. Wer Muskeln möchte, sollte diese Nahrungsergänzungsmittel unbedingt kaufen – so scheint es. Stimmt das wirklich? Wir haben uns erkundigt und verraten dir, wann du Proteine und wann du Creatin nehmen solltest.

Welche Nahrungsergänzungsmittel sollten Sportler nehmen?

In Bezug auf Nahrungsergänzungsmittel für Sportler gibt es ein Kräftemessen zwischen Industrie, Trainern und Ernährungsexperten. Die Industrie hält sie für unerlässlich, Trainer empfehlen sie, und Ernährungsexperten behaupten, Hobbysportler benötigen sie nicht. Denn wer sich ausgewogen ernährt, ist auf Protein- oder Creatin-Zusätze nicht angewiesen.

Leistungssportler hingegen und alle, die mehrere Stunden Krafttraining pro Woche betreiben, können ihren Muskelaufbau mit Creatin oder Eiweiß positiv unterstützen. Und nicht nur das: Sogenannte Supplements tragen angeblich zur Regeneration bei. Sie minimieren Krämpfe und Muskelkater, sodass du schneller weitertrainieren kannst. Sowohl Proteine als auch Creatine (bzw. Kreatine) können für Sportler sinnvoll sein.

Warum sind Proteine für Sportler so wichtig?

Proteine (bzw. Eiweiße) sind lebenswichtige Nährstoffe, genauer gesagt Makromoleküle mit 8 essentiellen Aminosäuren, die du für die Funktion von Muskeln, Nerven und Zellen dringend benötigst. Sie werden durch die Nahrung zugeführt. Es gibt tierische und pflanzliche Eiweiße. Während die pflanzlichen Eiweiße gesünder sind, kann dein Körper die tierischen schneller verarbeiten. Der Anteil an Eiweißen in Fisch, Fleisch und Eiern ist zudem besonders hoch.

Wer sich omnivor ernährt, deckt seinen Bedarf von etwa 1 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht schnell ab. Für vegetarische und vegane Sportler und Bodybuilder kann es komplizierter sein, ihren erhöhten Eiweißbedarf allein durch die Ernährung zu decken. Insbesondere für diese Gruppe ist es sinnvoll, auf Eiweißshakes oder Whey- (Molke-) Pulver zurückzugreifen.

Info:Der tägliche Proteinbedarf eines Nicht-Sportlers beträgt etwa ein Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Leistungssportlern verdoppelt sich der Bedarf. Sie sollten zusätzliche Eiweißpräparate zu sich nehmen.

Tipp: Wenn du deinen erhöhten Eiweißbedarf als Kraftsportler nicht mit einer eiweißreichen Küche decken kannst, solltest du ein Ergänzungsmittel zu dir nehmen. Diese sind als Molkenproteine (also Whey) oder Mehrkomponentenproteine erhältlich. Der Diplom-Trophologe Jan Prinzhausen empfiehlt: Molkenproteine sollten vor dem Training, Mehrkomponentenproteine nach dem Training eingenommen werden.

Grund: "Nach dem Training ist die Muskulatur noch stark durchblutet. Dann kommen die Aminosäuren aus dem Protein schneller zu, beziehungsweise in die Muskelzellen und können zur Regeneration eingesetzt werden." Grundsätzlich sollte bei der Einnahme beachtet werden, dass dem Körper ausreichend Wasser zugeführt wird.

Empfehlungen für vegane Protein-Pulver:

  • Das V-PROTEIN 4K Blend von Pro Fuel ist beispielsweise ein veganes Eiweißpulver auf Basis von Sonnenblumen, Soja, Hanfsamen und Kürbiskernen mit 74 Prozent Eiweiß. Du erhältst es in diversen Geschmacksrichtungen.
  • Nutri+ Vegan 3K-Protein, Mix aus Sojaproteinisolat, Erbsenproteinisolat aus Erbsen und Sonnenblumenprotein, es enthält alle wichtigen Aminosäuren. Schmeckt cremig und nussig. Vielleicht magst du auch die Geschmacksrichtung: Salted Caramel Pretzel.
Schokoladen-Proteinshake in einem Glas mit einem Messlöffel Proteinpulver
Farion_O / GettyImages

Warum ist Creatin für Sportler so wichtig?

Neben High-Proteinen und Co. werden auch Creatine (oder Kreatine) für Kraftsportler hoch gelobt. Die Muskelaufbaupräparate unterstützen deine Kraft und Schnelligkeit sowie den Muskelaufbau positiv.

Bei dem Kraftsupplement handelt es sich um ein körpereigenes Eiweiß, das vorrangig in den Muskeln vorkommt und von diesen benötigt wird. Es wird aus Aminosäuren gebildet und trägt zur Energieversorgung des Muskels bei.

Bei kurzen, intensiven Belastungen wie Sprints, Gewichtheben oder Sprüngen versorgt Creatin den Muskel mit schneller Energie (ATP). So kannst du bei kurzen Belastungen mehr Leistung erbringen. Beim Intervalltraining oder Gewichtheben ist diese leistungssteigernde Substanz sehr gefragt.

Darüber hinaus unterstützt es als Aufbaupräparat das Muskelwachstum und die schnelle Regeneration. Doch nicht nur die Muskeln profitieren von dem Supplement – auch im Gehirn wirkt es positiv. Es schützt vor geistiger Erschöpfung und ist deshalb bei taktischen Sportarten wie Tennis oder Schach empfehlenswert.

Wann und warum du Creatin nehmen solltest

Anzeichen für einen erhöhten Bedarf an Creatin sind:

  • ein Kraftzuwachs bleibt trotz eines regelmäßigen Krafttrainings aus
  • deine Leistung stagniert
  • deine Reaktionsgeschwindigkeit oder Schnellkraft könnten besser sein

Wie viel Creatin pro Tag sollten Sportler einnehmen?

Im Bedarfsfall werden 3 bis 5 g Creatin-Monohydrat täglich empfohlen. Diese Menge solltest du im Rahmen einer Kur mindestens vier Wochen einnehmen. Da Creatin bewirkt, dass die Muskeln dem Körper Wasser entziehen, solltest du es immer mit genug Flüssigkeit aufnehmen.

Creatin: Nebenwirkungen und Risiken

Obwohl das Muskelaufbaupräparat als eines der am besten erforschten und wirksamsten Nahrungsergänzungsmittel für Sportler gilt, dürfen es Nierenkranke nur nach ärztlicher Rücksprache einnehmen. Folgende Nebenwirkungen können durch die Einnahme des Supplements auftreten:

  • leichte Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen
  • geringe Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen oder Durchfall
  • seltene Kopfschmerzen oder temporäre Gereiztheit

Das sagt die Wissenschaft zu Creatin

Creatin ist eines der am besten untersuchten Supplements. Eine große Übersichtsarbeit von 2025 (685 Studien) zeigt: täglich 3-5 g gelten als sicher, Nebenwirkungen treten kaum häufiger auf als beim Placebo. Eine aktuelle Meta-Analyse bestätigt positive Effekte auf Muskelkraft und kognitive Funktionen. Insgesamt gilt Creatin damit als wirksam und sicher – aber nicht jeder profitiert gleichermaßen.

Darum solltest du bei erhöhtem Creatin-Bedarf Nahrungsergänzungsmittel nehmen

Es ist einfacher, einen erhöhten Creatin-Bedarf mit Nahrungsergänzungsmitteln zu decken als mit der Nahrung, weil du erhebliche Mengen Fisch und Fleisch zu dir nehmen müsstest.

Um den empfohlenen täglichen Mehrbedarf von 5 g zu decken, müsstest du 1 kg Schweine- oder Rindfleisch essen. Das ist nicht nur für vegetarische Kraft- und Leistungssportler ein Ding der Unmöglichkeit, sondern auch für Fleischesser. Für vegetarische und vegane Sportler ist Creatin deshalb das Nahrungsergänzungsmittel Nummer 1.

Wenn du unter Schlafmangel, Diätphasen oder mentaler Erschöpfung leidest, kann dir Creatin ebenfalls helfen. Probiere es aus und nimm für mindestens 3–4 Wochen täglich 3–5 g. Deine Kraft oder Ausdauer bei kurzen Belastungen, dein Muskelvolumen und deine Erholungszeiten sollten sich verbessern.

Gute Creatin Pulver:

Creatin-Protein-Mix ist ideal für Kraft- und Leistungssportler

Das Muskelaufbaupräparat für Sportler erwirbst du in der Regel als Pulver. Dieses solltest du mit möglichst viel Flüssigkeit einnehmen. Du kannst das Creatin mit deinem Eiweißpulver mischen. Lecker schmeckt es in Proteinshakes oder in Whey-/Molke-Drinks.

Empfehlenswert sind folgende Whey-Creatin-Mischungen:

3 Messlöffel mit Proteinpulver
RHJ / GettyImages

Die häufigsten Fragen zu Creatin und Protein:

Fazit: Creatin und Proteine sind wichtige Sportler-Supplements

Nicht nur Proteine, sondern auch Creatine sind für den Muskelaufbau wichtig. Für eine bessere Performance als Kraftsportler, Bodybuilder oder Leistungssportler kannst du am besten Whey-Eiweiß und Creatin zusammen einnehmen. Mit dem Muskelaufbaupräparat in Proteinshakes verbesserst du nicht nur deine Leistung als Kraftsportler, sondern schlägst mit einer All-in-One-Formula für deinen Energie- und Proteinbedarf auch zwei "Fliegen mit einer Klappe".